Jesus stellt alles auf den Kopf. Das Kleine macht er Groß und schenkt auch dem Geringen Beachtung.
Einer wütenden Menschenmasse sagt er, wer ohne Sünde ist werfe den ersten Stein. Als 12-Jähriger wütet er im Jerusalemer Tempel. Stößt Tische um und verschüttet das Geld der Händler.
Jesus wird von Uli Juhl gespielt.
Uli hatte bereits bei der Passion 2024 eine kleine Nebenrolle. Nun stellt er sich der wunderbaren Herausforderung, Jesus Wirken und Leben zu vermitteln. Uli arbeitet seit über 30 Jahren in verschiedenen sozialpsychiatrischen Arbeitsfeldern und hilft Menschen, etwas an ihrem Leben zum Positiven zu verändern. Er glaubt an das Gute in jedem Menschen, auch wenn dies mitunter nicht so leicht zu finden scheint.
Maria, die nicht gefragt wurde, ob sie der Aufgabe als Mama überhaupt gewachsen ist. Maria, die wegen ihrer unbefleckten Schwangerschaft von ihrem Mann hätte ermordet werden können. Das war zu der damaligen Zeit nichts Außergewöhnliches.
Maria, die, in Wehen liegend, keine Herberge fand und gleich nach der Geburt vor König Herodes fliehen musste.
Maria wird gespielt von Saskia Grasel, selbst Mama von zwei Töchtern. Saskia findet es spannend, eine biblische Geschichte zu erzählen, die Menschen auch nach über 2000 Jahren noch anspricht. Saskia freut sich, Teil der Passion 2025 sein zu dürfen, denn: „Die Sorge um ein geliebtes Kind, aber auch Verlust und Trauer werden Menschen zu jeder Zeit ansprechen!“
Petrus, der beste Freund von Jesus. Petrus, der voller Inbrunst und innerer Überzeugung behauptet hat, dass er immer zu seinem besten Freund stehen wird, auch wenn das den eigenen Tod bedeutet.
Petrus, der dreimal sagte, Jesus nicht zu kennen.
Petrus, der nach seiner Verleugnung bitterlich anfing zu weinen.
Petrus wird gespielt von Heike-Eickhoff-Jasper.
Heike findet die Passionsgeschichte aktueller denn je – sie glaubt an einen Neubeginn.
Jesus gab Petrus den Beinamen Kephas. Das ist aramäisch und bedeutet Fels.
Heike findet, dass die Rolle des Petrus gut zu ihr passt, weil auch sie wie ein Fels in der Brandung steht und andere schützen kann.
Petrus zeigte in der Verleumdung seines besten Freundes die Menschlichkeit und Verwundbarkeit von uns Menschen. Zum Glück hattte die Auferstehung Jesu und somit die Gnade und die Vergebung das letzte Wort.
Judas, dessen Kuss heute noch als Symbol des Verrates gilt.
Judas, die Personifizierung des Bösen und des Hinterhältigen.
Judas, der an seine Ideale glaubte und sie mit Kampfgeist durchsetzen wollte.
Judas, der seine Tat bereute und seinen Verräterlohn von 30 Münzen zurückgab.
Judas wird gespielt von Tina Haack. Tina sieht die menschliche Seite von Judas und den Zwiespalt, in dem er sich befindet. Sie sieht Judas´ Leidenschaft, mit der er sich seiner Sache verschrieben hat, aber auch seinen Zweifel am Verrat seines Freundes. Judas bekam einen Verräterlohn von 30 Silbermünzen, das entspricht einem heutigen Wert von etwa 3.000 €.
Judas muss tiefe Scham wegen seines Verrates empfunden haben, welche durch die Rückgabe seines Lohnes Ausdruck findet.
Pontius Pilatus, dem nachgesagt wird, willkürliche Hinrichtungen ohne Urteilsspruch vollzogen zu haben.
Pontius Pilatus, der Jesus fragte, ob er der König der Juden sei.
Pontius Pilatus, dem bewusst war, dass eine Selbstanmaßung eines Königstitels das Patriarchat Roms missachtet und darauf die Todesstrafe steht.
Pontius Pilatus, der aus Angst vor einem Aufstand einen Mörder freigab und Jesus dafür kreuzigen ließ.
Pontius Pilatus wird gespielt von Anika Buhmann, die bei der Verkündung des Urteiles über Jesus den Song „Bauch und Kopf“ von Mark Forster singt. Der emotionale Zwiespalt zwischen gerechtem Handeln und der Angst, den Erwartungen anderer gerecht werden zu wollen, ist für Anika nachvollziehbar.
Zwei Verbrecher werden zusammen mit Jesus gekreuzigt. Sie haben Schlimmes getan.
Der Leidensweg bis hin zum Tod ist körperlich qualvoll und grausam.
Jesus ruft zu seinem Vater im Himmel, er solle all seinen Peinigern vergeben, „denn sie wissen nicht, was sie tun“.
Die Verbrecher werden gespielt von Diana Claussen und Yusuf Fidan. Während der Verurteilung rappt Diana den Song von „Die Fantastischen Vier – Wir ernten, was wir säen“, der das Prinzip von Ursache und Wirkung beschreiben soll. Verlassenheit und Wut finden ihren Ausdruck in den Textzeilen, die von Ungerechtigkeit und Benachteiligung des Lebens handeln.
Damals waren es römische Soldaten, die Jesus festnahmen.
Die Römer, repräsentiert durch die Soldaten, waren die abscheuliche Besatzungsmacht, die gegenüber den jüdischen Bewohnern mit skrupelloser Härte durchgriff.
Römische Soldaten, die als ausländische Heiden verhasst waren, da sie sich nicht in die religiös geprägten Regeln des gesellschaftlichen Miteinanders fügten.
Adolf Sinhuber spielt den Polizisten und nimmt Jesus gefangen. Laute Hammerschläge, Blitz und Donner bezeugen den Moment der Kreuzigung.
Dann herrscht Stille. Jesus Tod wird durch den Song „In diesem Moment“ von Roger Cicero besungen.
Die Berichterstatterinnen Ulrike Martens und Bärbel Stender-Gaida nehmen das Publikum an die Hand und führen es durch die Aufführung. Sie verdeutlichen die Handlungen und verweben die Geschichte und Hintergründe der Passion mit dem Gesang und den szenischen Darstellungen.